"Überlebenskampf" statt Top-Platzierung
Julia Hauser hat in Hongkong ein gutes Gefühl. Doch ein „Überlebenskampf“ im Wasser verhindert den Top-Platz.
Auch Stunden nach dem Rennen ist Julia Hauser noch hörbar aufgeregt. Österreichs Top-Triathletin hat beim World Triathlon Cup in Hongkong nämlich ein Schwimmen erlebt, das sie so in dieser Form noch nie erlebt hat. „Das Schwimmen war eine extreme Schlägerei, richtig schmutzig“, ringt die Silbermedaillengewinnerin der Europaspiele 2023 nach Worten. Dass im Wasser durchaus mal mit härteren Bandagen „gekämpft“ wird, kennt Hauser. Aber das, was in Hongkong abging, war selbst für die erfahrene Triathletin neu. „Alle haben einander blockiert und behindert. Wir sind in meiner Gruppe am Anfang eigentlich nur gestanden und haben versucht voranzukommen. Das Anstrengende war nicht das Schwimmen, sondern der „Überlebenskampf“ im Wasser.“
Kleiner taktischer Fehler beim Laufen
Letztlich verliert die 30-Jährige bereits beim Schwimmen fast eine Minute auf Siegerin Sian Rainsley (GBR). Hauser belegt nach 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen am Ende Rang 25. „Das Ergebnis ist nicht ganz das, was ich mir erhofft habe. Das Gefühl und die Richtung stimmen, im Rennen habe ich mich auch gut gefühlt. Mich stimmt positiv, dass der Aufbau und die Form grundsätzlich passen. Ohne den Turbulenzen beim Schwimmen wäre sicher einiges mehr drin gewesen“, resümiert die zweifache Olympia-Teilnehmerin. Auch beim abschließenden Laufen hätte Hauser vielleicht noch ein paar Plätze gutmachen können, allerdings ist ihr da ein kleiner taktischer Fehler unterlaufen. „Ich bin es ein bisschen zu schnell angegangen. Hinten raus hat es mich ein bisschen aufgestellt. Wenn ich es etwas langsamer angehe, halte ich es länger durch und bin am Ende vielleicht 20 Sekunden schneller.“
Ein paar Weltranglisten-Punkte hat Hauser dennoch sammeln können, was vor allem im Hinblick auf das WTC-Rennen in Yokohama (11. Mai) wichtig ist. Um auf Nummer sicher zu gehen, streut die ÖTRV-Athletin noch den Africa Triathlon Premium Cup in Südafrika (7. April) ein. Gelingt ihr da ein gutes Ergebnis, sollte die Teilnahme an Yokohama fix sein. Fix ist übrigens auch ihre Taktik für die kommenden Schwimm-Abschnitte. „Ich muss schauen, dass ich die ersten Meter künftig schneller anschwimme und weg bin aus dem Getümmel“, lacht Hauser. Hier geht’s zum Ergebnis aus Hongkong: