Platz 2 nach Hiobsbotschaft
Da das WTC-Rennen in Abu Dhabi in Gefahr ist, disponiert Julia um: Sie verlässt Lanzarote vorzeitig und wird dafür beim Africa Cup belohnt.
Das zweite Trainingslager auf Lanzarote läuft für Julia Hauser lange Zeit voll nach Plan. Die frischgebackene 30-Jährige (21. Februar) kann ihr Pensum voll abspulen und macht weiterhin große Fortschritte im Formaufbau. „Das Trainingslager war wirklich super. Ich konnte alle Trainingsinhalte umsetzen. Überhaupt war die gesamte Winter-Vorbereitung perfekt, der Aufbau hat ideal gepasst“, so Hauser. Weniger perfekt waren dann allerdings die Nachrichten, die sie ereilten, als das Trainingslager gerade mal zur Hälfte absolviert ist: Hausers Start beim WTC-Rennen in Abu Dhabi ist mehr als gefährdet, da das ÖTRV-Ass in der Weltrangliste abgerutscht ist und dadurch den Sprung auf die Startliste aktuell nicht schafft. „Mir sind einige Rennen von 2023 rausgefallen, deswegen hab‘ ich Punkte verloren. Das heißt, ich komme bei den großen Rennen momentan nicht auf die Startliste“, erklärt Hauser.
Deswegen musste rasch ein Plan B her. Und der sah wie folgt aus: Hauser brach das Trainingslager vorzeitig ab und reiste zum Africa Cup nach Ägypten. Das Ziel: Ein gutes Ergebnis erzielen und damit wichtige Punkte für die Weltrangliste sammeln. Und der Plan geht voll auf. Die Silbermedaillengewinnerin der European Games belegt hinter Landsfrau Therese Feuersinger Rang zwei. „Sie war nach dem Schwimmen gleich weg und hatte im Prinzip ein Solo-Rennen“, musste Hauser neidlos anerkennen, fügte aber gleich hinzu: „Es war trotzdem gut und ich hab‘ wichtige Weltranglistenpunkte gesammelt. Außerdem hat es mir getaugt, wieder ein Rennen zu machen.“ Ob sie letztlich in Abu Dhabi noch ins Starterfeld rutscht, entscheidet sich erst kurzfristig. Am Montag (4. März) vor dem Rennen muss das Starterfeld final und verbindlich sein. „Wenn du erst dann wen rausnimmst, wenn die Nummern schon draußen sind, bekommst du als Nation eine Strafe“, erklärt Hauser. Sagen noch vier Athletinnen ab, ist sie dabei. Sollte sie doch nicht starten können, zieht die Wienerin trotzdem ihren ursprünglichen Plan durch. Der sieht vor, dass sie den Weltcup in Hongkong (24. März) und danach das WTC-Rennen in Yokohama bestreitet. Vorausgesetzt, Hauser sammelt bis dahin noch genug Weltranglistenpunkte und schafft den Cut. „Ich will jedenfalls vor Yokohama nicht wieder zittern müssen“, lacht Österreichs Top-Triathletin.