Sensations-Silber bei Europaspielen

Mit dieser Medaille haben die wenigsten gerechnet, aber Julia Hauser wusste immer, dass sie das Zeug für ganz vorne hat.

Bei den Europaspielen in Polen kann die Triathletin ihr Potenzial am Dienstag endlich voll abrufen, schwimmt, radelt und läuft über die olympische Distanz sensationell zu Silber.

Dabei sieht es zu Beginn noch gar nicht nach Medaille aus, denn die Wienerin steigt nach 1,5 Kilometer Schwimmen mit mehr als einer Minute Rückstand aus dem Wasser.

Anders Teamkollegin Sara Vilic, die nach der ersten Disziplin 15. ist, dann aber bis auf Rang 40 durchgereicht wird.

Große Aufholjagd

Heeressportlerin Hauser bläst auf dem Rad zur großen Aufholjagd, kämpft sich aus der zweiten Verfolgergruppe nach vorne und kommt mit der Spitzengruppe zum zweiten Wechsel.

Mit dem Start der abschließenden zehn Laufkilometer setzt ein Platzregen ein, den braucht Hauser aber nicht, um nach ganz vorne gespült zu werden. Vielmehr spielt sie ihre Top-Form aus, hält auch bei Verschärfungen das Tempo und bleibt bis zum Schluss an den Medaillenrängen dran.

Für Tokio rehabilitiert

Auf die norwegische Siegerin Solveig Lovseth fehlen Hauser zehn Sekunden, die Drittplatzierte Jolien Vermeylen aus Belgien läuft zwei Sekunden hinter der 29-Jährigen ins Ziel.

Für Hauser ist es der größte Erfolg ihrer Karriere – und die Rehabilitation für ihren letzten Olympia-Auftritt.

Vor zwei Jahren in Tokio musste sie beim Schwimmen aufgeben, ein Jahr vor den Olympischen Spielen 2024 in Paris kommt sie in der europäischen Spitze an.